Goodbye Windows……
…..ok, mal wieder eine reißerische Headline, aber ein wenig stimmt sie. Ich nutze nun ja seit etlichen Monaten Pop!OS als meinen „Daily Driver“ und verwende meine Windows Installation eigentlich nur noch, wenn ich mal Lightroom oder Photoshop brauche, warum den Kram nicht in eine VM stecken, meine beiden Workstations haben mehr Power als ich die kommenden Jahre mit Windows oder Linux auslasten kann.
Gesagt, getan.
Ich habe mir eine Windows VM gebaut, habe der VM meine alte Grafikkarte „nativ durchgereicht“, dem System 32GB RAM spendiert und 32 meiner 64 Kerne. Windows rauf, die Adobe Apps rauf und noch ein paar andere Programme und siehe da, bei mein normalen Aufgaben, die ich in LR mache, reicht das zu 99% aus.
Nach einigen Tagen konnte ich die Resourcen sogar noch massiv runter schrauben und fahre nun mit 16 Kernen und 16GB RAM ohne Probleme meine Windows Anwendungen, die ich ab und an mal brauche, das ist sehr, sehr geil.
Aber da geht noch mehr…….
Bevor ich hier aber anfange, ein Wort vorweg, ich habe dann doch meine beiden PCs getauscht, mein Daily Driver ist nun der Threadripper und meine Workstation für „Spiel und Spaß“ der Ryzen.
Den Threadripper musste ich auch ein wenig erweitern, er hat jetzt 3 Grafikkarten drin (ein kleine 980ti für Linux, meine alte 1080ti für Windows und leider eine RX 6800XT zum Preis einer Niere für OSX)…..
OSX?
Warum nicht auch OSX virtualisieren? Gesagt, getan (ok, nach recht viel rumsuchen etc.) aber nach einem Abend war auch das problemlos möglich.
Auch wenn jetzt viele aufschreien werden, dass unter OSX auf nem AMD die Adobe Apps nicht laufen, ist mir auch egal, da ich die unter Windows nutze und das OSX eigentlich nur zum „spielen“ haben will (also nicht „Gaming“ sondern rumspielen) und das Beste: Ich kann sowohl die Windows VM am laufen haben, als auch gleichzeitig die OSX und ich kann weiterhin normal mit meinem Rechner unter Linux arbeiten.
Warum wollte ich OSX haben denn nun haben? Wie einige evtl mitbekommen haben, habe ich mir mal wieder ein iPhone gekauft, nicht weil es hip ist, sondern weil ich den Lidar Scanner darin nutzen will/brauche für meine 3D Scan Sachen und um die Daten sauber vom Telefon/Cloud runter zu bekommen, hatte ich die Wahl zwischen: Ich kaufe mir nen Mac oder ich baue mir nen Mac – da macht das bauen doch mehr Spass (ok, für den Preis der Grafikkarte, hätte ich auch ein MacBook Air bekommen, aber nicht so viel Spaß)
Kommen wir nun aber mal zum Arbeiten unter Linux.
Ich nutze ja fast nur die Command Line für meine tägliche Arbeit, ein wenig VS Code und ein paar Browser, das geht eh alles ohne Probleme, dazu gekommen sind dann noch durch die 3D Druck Geschichten einige Slicer und 3D Programme, wo ich aber immer noch hin und her gerissen bin, ob ich mich dann doch mit Fusion 360 beschäftige oder lieber mit FreeCAD (welches momentan mein Favorit ist) – aber dazu später mal mehr.
Momentan ist meine Arbeitsumgebung so eingerichtet, dass ich 9 virtuelle Desktops verwende, die unterschiedliche Themen behandeln (Ja, ich komme da aus der i3 Ecke und fand das da schon immer Klasse)
- Desktop 9: OSX VM
- Desktop 8: Windows VM
- Desktop 7: Meshroom / COLMap
- Desktop 6: Cura / Prusa Slicer
- Desktop 5: FreeCAD / Arduino IDE / Fritzing
- Desktop 4: Spotify, Radio & CMUS
- Desktop 3: Web Browser
- Desktop 2: Office, Mail, Joplin und Zoom
- Desktop 1: Terminals / VS Code
Ich nutze auf jedem Desktop auch den Pop!OS Tiling Mode um jeweils noch andere kleine Helferchen laufen zu lassen (auf nem 4K Screen ist echt viel Platz!)
Achja, meine Hauptarbeitsstation hat nach wie vor nur einen Monitor, dafür aber einen verdammt Großen! Ich habe die letzten 1,5 Jahre Homeoffice gemerkt/gelernt, dass schon ein 2er Monitor eher ablenkt als hilft, daher habe ich es auch erstmal so belassen.
Wenn ich „normal“ arbeite, dann bin ich auf Desktop 1-3 fokussiert, also beim Programmieren nur Desktop 1 – da ist mir Mail etc total egal. Wenn ich Mails beantworte oder Meetings habe, dann Desktop 2 – dann ist mir die Entwicklung egal und wenn ich was testen muss oder nachlesen, dann halt Desktop 3.
Desktop 4 spielt halt den ganzen Tag Musik ab, da switche ich immer kurz rüber um mal umzuschalten…..
Wenn ich dann aber andere Dinge mache, dann sind die Desktops 5-7 meine Arbeitsbereiche, also etwas konstruieren (Desktop 5) – dann slicen und drucken (Desktop 6) oder aber auch Modelle scannen und einlesen, dann Desktop 7 – das lenkt nicht ab und man kann sich auf das fokussieren, was wirklich wichtig ist.
Desktop 8 & 9 sind dann für spezielle Themen (btw, für diese habe ich auch keine Shortcuts um nicht ausversehen dahin zu wechseln) und werden eher selten verwendet.
Vorteil dieses Setups: ich brauche eigentlich keine Programme stoppen, wenn ich einen Bereitschaftsanruf bekomme, muss ich nur kurz das VPN starten und kann sofort los legen.
Nachteil
OK, kommen wir zu den Nachteilen, eigentlich nur einem Nachteil. Die Kiste ist mittlerweile so „fett“ geworden, zieht so viel Strom, dass ich wohl wieder eine personalisierte Weihnachtskarte von den Stadtwerken erhalten werde (momentan brauch ich am Tag mit der Kiste mehr Strom als meine Frau mit 2 Waschmaschinen!)
Netzteil: Ein weiteres Problem. Mein kleines 800W Netzteil reichte nicht mehr und ich musste mir ein wirklich, wirklich teures zulegen, mit etwas mehr Power (und glaubt mir, Netzteile mit 1000W+ sind momentan genau so Goldstaub wie Grafikkarten!)
Stay tuned, da wird sich sicher die kommenden Wochen wieder viel ändern…..so wie ich mich kenne 😉